Ein Kinderbuch zur Bigge, zwei Personalstellen für Jugendliche und Obstwiesen, zusammenklappbare Hütten und Skulpturen – wie passen diese Dinge zusammen? Sie sind Teil von sechs Projekten, die jetzt im BiggeLand umgesetzt werden sollen. Die LAG hat auf ihrer jüngsten Sitzung beschlossen, dass diese Projekte Fördermittel – insgesamt mehr als 150.000 Euro – aus dem LEADER- Topf bekommen sollen.
Und das sind die sechs Projekte im Überblick:
Biggi von Waldenburg und Biggi von Wildenburg sind zwei an der Bigge lebende Ratten, um die sich eine Kindergeschichte dreht. Autorin ist die Wendener Künstlerin Ilona Weber. Die Geschichte wird um Fachtexte rund um die Bigge ergänzt. Kinder werden bei der Gestaltung des Buches eingebunden, unter anderem durch verschiedene Malaktionen. Die Ergebnisse werden im Buch veröffentlicht. Ziel ist es, dass sich die Kinder mit Themen wie Heimat und Natur auseinandersetzen. Einige Grundschulen wollen das „BiggeBuch” auch im Unterricht nutzen.
Bei „Hütte2go“ haben nicht etwa die Hütten das Laufen gelernt, sondern es handelt sich bei dem Projekt um einfach zusammenklappbare Verkaufshütten aus Aluminium. Der Verein Olpe Aktiv will sie – gemeinsam mit den Kooperationspartnern Drolshagen Marketing und der Wendener Hütte – den Vereinen, Institutionen und gemeinnützigen Einrichtungen in Olpe, Drolshagen und Wenden für ihre Veranstaltungen kostenlos verleihen. Der Verleih wird über eine Online- Reservierungsplattform organisiert.
Es ist Zeit, „touristische“ Bilanz zu ziehen – und das soll mit dem Projekt „Evaluierung Sauerland- Seen“ erfolgen. Die Region „Sauerland“ hat eine lange Tradition als Naherholungsraum für Einheimische und Touristen, zu dem auch die fünf Sauerland-Seen (Bigge-/ Listersee, Diemelsee, Henesee, Möhnesee, Sorpesee) einen wichtigen Beitrag leisten. Im Rahmen der Regionale 2013 wurden bereits etliche Projekte zur Steigerung der touristischen Wertschöpfung umgesetzt. Haben sie zur Zielerreichung beigetragen? Wurden die geplanten Effekte erreicht? Welche Aufgaben müssen in den künftig gemeistert werden? Diese und weitere Fragen sollen mit Hilfe des Kooperationsprojektes „Evaluierung Sauerland-Seen“ beantwortet werden.
Bisher hatten sie besonders in der Schule keine oder nur wenige Erfolgserlebnisse: Im Projekt „Die Wullacker im Ankerplatz“ sollen Jugendliche aus dem Kreis Olpe Fähigkeiten erlernen, die für eine erfolgreiche Teilhabe an der Gesellschaft nötig sind. Durch ein neues sonderpädagogisches Angebot an der Förderschule in Grevenbrück bekommen sie die Möglichkeit, im Wald „zu wühlen und zu ackern“ (= Wullacker) – natürlich unter pädagogischer Betreuung. Durch praktische Arbeit erleben die Jugendlichen, dass sie etwas bewirken können. Geplant sind leichte Waldarbeiten, z.B. Freischneiden von Waldwegen, Biotoppflege und Müll einsammeln. Dabei benutzen sie ihre Hände und sehen unmittelbar den Erfolg ihrer Arbeit. Durch diese positive Erfahrung werden praktische und kognitive Fähigkeiten, sowie Selbstbewusstsein und Sozialkompetenz gestärkt.
Streuobstwiesen sind prägend für die Kulturlandschaft in Südwestfalen – aber ihr Bestand ist veraltet, und es gibt zudem immer weniger historische Obstsorten. Diesem Trend will sich das Projekt „Südwestfalens blühende Vielfalt erhalten“ entgegenstellen – mit einem Pomologen, der vom Naturschutzzentrum Märkischer Kreis eingestellt werden soll. Er wird sich u.a. um die Erhaltung der historischen Obstsorten kümmern und lokale Akteure unterstützen und vernetzen. Um das Vorhaben erfolgreich umzusetzen, sind alle lokalen Akteure, z.B. Dorfgemeinschaften, Naturschutzverbände und Heimatvereine eingeladen, sich am Projekt zu beteiligen.
Beim Projekt „Skulpturenpfad an der Wendener Hütte“ sind besonders regionale Künstler angesprochen. Sie sollen im Rahmen eines Ideen- Wettbewerbs Konzepte für Skulpturen entwickeln. Die Kunstwerke werden entlang des Obergrabens platziert und sollen das Zusammenspiel von Landschaft und Technik verdeutlichen – passend also zum technischen Kulturdenkmal Wendener Hütte als altes Hütten- und Hammerwerk. Durch die modernen Skulpturen soll die Verbindung zwischen Verarbeitung und Landschaft thematisiert werden. Nur durch die vorhandenen Rohstoffe wie Holz, Wasser und Erz konnte sich die Industrie vor Ort entwickeln. Umgekehrt überformte die Nutzung der Rohstoffe die Landschaft.
Die Umsetzung der einzelnen Projekte soll 2018 beginnen, Voraussetzung ist die Bewilligung durch die Bezirksregierung.