Im Jahr 2022 wurde die LEADER-Region BiggeLand als erste Fairtrade-Region in Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. Die Mission besteht darin, gemeinsam den fairen Handel, regionale Produkte und Nachhaltigkeit in den Kommunen Attendorn, Drolshagen, Olpe und Wenden zu fördern. Koordiniert und vernetzt werden die Fairtrade-Initiativen durch eine engagierte Steuerungsgruppe. Diese besteht aus kommunalen, zivilgesellschaftlichen sowie wirtschaftlichen Ehrenamtlichen, die regelmäßig zusammenkommen, um die Fairtrade-Ziele der Region voranzutreiben.
Was ist Fairtrade?
UNfaire Ausgangslage! Viele Menschen produzieren in den Ländern des Globalen Südens zu Niedrigstlöhnen unter dem Druck des Weltmarktes, der schwankenden Preise und des lokalen Zwischenhandels ohne eigene Gestaltungsmöglichkeiten. Die Folgen reichen von Verschuldung und Ausbeutung über Arbeitslosigkeit bis zur Verelendung. Alternativen gibt es nur wenige. Und diese beinhalten oft auch Drogenanbau, Prostitution, Kinderarbeit oder Flucht.
Faire Partnerschaft! Konsumenten in Deutschland entscheiden sich für qualitativ hochwertige und fair gehandelte Produkte. Damit sichern sie Kleinbauernfamilien und Arbeitern auf Plantagen in Entwicklungs- und Schwellenländern faire Preise, menschenwürdige Arbeitsbedingungen und langfristige Handelsbeziehungen.
Das Fairtrade-Siegel steht konkret für fair angebaute und gehandelte Produkte: Alle Zutaten eines Produktes, die unter Fairtrade-Bedingungen erhältlich sind, müssen Fairtrade-zertifiziert sein. Die Fairtrade-Standards enthalten soziale, ökologische und ökonomische Kriterien, z.B. demokratische Organisationsstrukturen, Umwelt- und Arbeitsschutz.
Mit Fairem Handel gegen Armut und für Selbstbestimmung! Die Einhaltung der Standards ermöglicht den Kleinbauernkooperativen stabilere Preise bzw. Sicherheit durch garantierte Mindestpreise sowie langfristigere Handelsbeziehungen. Sowohl Bauern als auch Beschäftigte auf Plantagen erhalten eine zusätzliche Prämie für Gemeinschaftsprojekte, z.B. Bau von Schulen und Gesundheitszentren.
Welche Produkte werden fair gehandelt?
Der Faire Handel bietet für jede Gelegenheit etwas. Denn nicht nur die Klassiker Kaffee, Tee, Orangensaft oder Kakao und Schokolade werden mittlerweile fair gehandelt.
Blumen, Fußbälle, T-Shirts, Jeans, Gewürze, Zucker, Kekse, Honig, Eistee, Wein, Reis, Garnelen, Schmuck, (Dienst-) Kleidung, Sportartikel, Kinderspielzeug, Teppiche, (Natur- und Pflaster-) Steine sind ebenfalls im fairen Angebot.
Eine aktuelle Übersicht über die Produktvielfalt finden Sie hier: https://www.fairtrade-deutschland.de/produkte
Wo sind Fairtrade-Produkte im BiggeLand zu erwerben?
Hier finden Sie bereits Fairtrade-Produkte um die Ecke:
Warum soll das BiggeLand Fairtrade-Region werden?
Fairer Handel liegt im Trend! In Deutschland wächst zunehmend das Bewusstsein für nachhaltigen Konsum sowie gerechtere Handelsstrukturen. Gerade vor Ort spielt der faire Handel in allen gesellschaftlichen Bereichen eine wichtige Rolle. Durch die Kampagnen Fairtrade-Towns und Fairtade-Regionen wird das Thema vor Ort verankert und das Engagement durch die Auszeichnung von der Organisation Fairtrade-Deutschland gewürdigt. Es gibt bereits mehr als 700 Fairtrade-Towns in Deutschland, in denen jeweils lokale Steuerungsgruppen arbeiten.
Wir gehen weiter! Der Titel Fairtrade-Region wurde bisher in Deutschland erst drei Mal vergeben. Das BiggeLand kann die erste Fairtrade-Region in Südwestfalen werden.
Gemeinsam sind wir stärker! Durch den regionalen Ansatz werden bestehende Aktivitäten zum fairen Handel gebündelt, frische Impulse können gesetzt und neue Projekte angestoßen werden. Der Wirkungsgrad und die öffentliche Aufmerksamkeit der Aktionen und Projekte wird gesteigert.
Alte Hasen und junge Hüpfer! Das BiggeLand kann von der jahrelangen Erfahrung Attendorns mit Fairtrade-Zertifizierungen (Fairtrade-Stadt seit 2011) profitieren. Auch in den anderen Kommunen engagieren sich verschiedene Gruppen seit Jahren für den fairen Handel. Durch die neue Vernetzung und die Einbindung junger Mitstreiter wird das Thema fairer Handel belebt und ausgeweitet.
Wie wird man Fairtrade-Region?
Die Region BiggeLand kann sich um eine Zertifizierung als Fairtrade-Region bewerben. Die erste Voraussetzung (Kriterium 1) ist, dass zwei Drittel aller Einwohner in Fairtrade-Towns leben. Da inzwischen alle unsere vier Kommunen zertifizierte Fairtrade-Towns sind, hätten wir das schon mal geschafft! Als Fairtrade-Region verpflichten sich die Städte und Gemeinden, Fairtrade-produkte verstärkt zu nutzen und anzubieten. Um Fairtrade-Region zu werden, müssen folgende weitere Kriterien erfüllt werden:
- Kriterium 2: Gründung einer regionalen Steuerungsgruppe
- Kriterium 3: Fairtrade-Produkte im Sortiment des Einzelhandels und der Gastronomie
- Kriterium 4: Fairtrade in öffentlichen Einrichtungen
- Kriterium 5: Berichterstattung in den öffentlichen Medien
Hier erfahren Sie mehr zu den 5 Kriterien einer Fairtrade-Town.
Wie kann ich mich beteiligen?
Sie können sich privat einbringen, indem Sie fair gehandelte Produkte vorziehen! Auch können Sie sich an Aktionen der örtlich Aktiven beteiligen.
Vereine, Organisationen und Institutionen können eigene Aktionen zum Thema fairer Handel starten! Wie wäre es zum Beispiel mit fairen Kamellen oder einem fairen Fußballturnier? Die örtlichen Steuerungsgruppen informieren und unterstützen gerne.
Einzelhändler oder Gastronomen in der Region können faire Produkte in ihr Sortiment aufnehmen.
Die Mitglieder der regionalen sowie der lokalen Steuerungsgruppe informieren und unterstützen gerne. Sie freuen sich über Ihre Mitarbeit. Sprechen Sie Ihre Partner vor Ort an!
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