Projekt
Betriebe sind auf die Mobilität vieler Akteure angewiesen, verursachen daher auch entsprechende Verkehre. Diese führen vielerorts zu spezifischen Belastungen für Kommunen, Betriebe und Beschäftigte, v.a. durch den insbesondere in ländlichen Räumen hohen Pkw-Anteil. Durch eine effizientere Gestaltung insbesondere des Berufsverkehrs, aber auch des Geschäfts-, Kunden- und Besucherverkehrs lassen sich diese Belastungen reduzieren. Ein innovatives und wirkungsvolles Instrument hierzu ist das betriebliche Mobilitätsmanagement (BMM).
BMM setzt beim Mobilitätsverhalten der Nutzer – der Beschäftigten, Kunden, Besucher etc. – an. Durch gründliche Analyse dieser Zielgruppe(n) und des Standorts sowie systematische Optimierung verkehrlicher Rahmenbedingungen werden v.a. Alternativen zum Pkw gezielt in ihrer Attraktivität gesteigert und Hemmnisse zu ihrer Nutzung abgebaut. Im Ergebnis lassen sich so durchschnittlich 20 Prozent der Pkw-Alleinfahrten verlagern, bei systematischer Anwendung auch deutlich mehr.
Durchgeführt wurde das BMM von privaten oder öffentlichen Betrieben. Diese wurden im Projekt
- über Mobilitätsmanagement informiert und
- zur Einführung von Mobilitätsmanagement motiviert.
10 bis 14 Betriebe wurden für eine vertiefte Beratung ausgewählt. Diese Betriebe
- erhielten eine fundierte Potenzialanalyse,
- wurden bei der Entwicklung geeigneter Maßnahmen unterstützt und
- miteinander vernetzt.
Für die ausgewählten Betriebe wurde ein iterativer Strategie- und Beratungsprozess gewählt: Einzelne Analyse- und Beratungsschritte wurden parallel in den einzelnen Betrieben durchgeführt. Die teilnehmenden Betriebe wurden aber auch mehrmals in gemeinsamen Workshops zusammengebracht, die der Vermittlung von Knowhow sowie dem Erfahrungsaustausch dienten. Durchgeführt wurde dieser Beratungs- und Strategieprozess von geeigneten, professionellen BMM-Beratern.
Ziel des Projekts war es, private und öffentliche Betriebe in der Region BiggeLand für das betriebliche Mobilitätsmanagement zu gewinnen, sie bei der Einführung zu unterstützen und miteinander zu vernetzen. Ein Betriebliches Mobilitätsmanagement ermöglicht es, Pkw-Alleinfahrten im Berufs- und Geschäftsverkehr effektiv zu reduzieren, v.a. durch eine Verlagerung auf nicht motorisierte Verkehrsmittel, öffentliche Verkehrsmittel und Fahrgemeinschaften, aber auch durch Verkehrsvermeidung. Konkret sollen damit folgende Ziele erreicht werden:
Auf kommunaler bzw. regionaler Ebene:
- Senkung von CO2-Emissionen
- Senkung von Luftschadstoff-Emissionen
- Vermeidung von Diesel-Fahrverboten
- Entlastung der Verkehrsinfrastruktur
- Steigerung der Nachfrage im ÖV
Auf betrieblicher Ebene:
- Verringerung des Stellplatzbedarfs (d.h. Reduzierung von Kosten und Flächenverbrauch für Stellplatze sowie von Parkdruck)
- Verbesserung der Erreichbarkeit
- Förderung der Mitarbeitergesundheit und Senkung von Krankenständen
- Steigerung der Arbeitgeberattraktivität
Projektträger
Mitstreiter
Hansestadt Attendorn, Stadt Drolshagen, Kreisstadt Olpe, Gemeinde Wenden, IHK Siegen, Unternehmen der Region
Gesamtkosten / Fördersumme
84.196,29 €/54.727,59 €
Projektstand
Das Projekt wurde am 17.09.2019 der LAG vorgestellt. Die LAG-Mitglieder bewerteten das Projekt mit 18 Punkten und stimmten somit für die Förderung des Projekts mit LEADER-Mitteln. Das Projekt wurde am 09.03.2020 von der Bezirksregierung Arnsberg bewilligt. Aufgrund der Corona-Pandemie konnte mit der Umsetzung, die auch Workshops und Veranstaltungen enthielt, erst ab Frühjar 2021 begonnen werden. Das Projekt wurde am 09.05.2022 im Rahmen einer öffentlichen Abschlussveranstaltung mit der Präsentation der Ergebnisse und Handlungsempfehlungen für die einzelnen Betriebe und die Region BiggeLand abgeschlossen. Weitere Kooperations-Projekte zr betrieblichen Kooperation sind in Planung.